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Mehr Barrieren durch eine steigende Anzahl an Selbstbedienungsfilialen
Dienstag, den 01. März 2011 um 12:50 Uhr
Die Anzahl an Selbstbedienungsfilialen bei Banken und Sparkassen steigt. Doch wie steht es um die Barrierefreiheit dieser Angebote? Hierzu hat sich ein Workshop dieses Themas angenommen und die Barrierefreiheit von Selbstbedienungsautomaten mit Verbandsvertretern diskutiert. Auch Di-Ji war dabei und berichtet für Sie über den Workshop.
Die Anzahl an Selbstbedienungsfilialen bei Banken und Sparkassen steigt. Diese Feststellung machten Vertreter der Verbände bei einem im Januar veranstalteten Workshop, zu dem der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) gemeinsam mit dem Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) eingeladen hatte. Die große Verbreitung von Geldausgabeautomaten gab den Anstoß für diese Entwicklung. Während es im Jahre 1992 deutschlandweit gerade einmal 13.000 Geldautomaten gab, hat sich diese Zahl mittlerweile fast verfünffacht. Tendenz weiter steigend. Dabei geht es nicht nur um klassische Geldausgabeautomaten, sondern auch um moderne Selbstbedienungsterminals, die heutzutage das Einzahlen von Geld auf das eigene Konto, die Überweisung, den Kontoauszug, das Einrichten von Lastschriften, das Bestellen von Fremdwährung, das Aufladen von Geldkarten-Chips und vieles andere mehr ermöglichen. Diese neue Vielfalt schafft Unabhängigkeit von den banküblichen Öffnungszeiten. Menschen mit Behinderungen werden hier aber oftmals außer Acht gelassen. Sie stellt diese Entwicklung vor große Probleme, da viele der Automaten in Selbstbedienungsfilialen nicht barrierefrei sind und somit von Menschen mit Behinderungen nicht bedient werden können. Die Entwicklung und Bereitstellung barrierefreier Automaten war deshalb das wichtige und dringende Thema dieses Workshops.
Auch Di-Ji ist unter den Teilnehmern des Workshops
Da die Anforderungen eines Universellen Designs von Automaten ein Schwerpunkt des Di-Ji-Projekts sind, nahmen auch zwei Vertreter von Di-Ji am Workshop teil. Alle dort besprochenen Aspekte sowie ein vom DBSV aus der Perspektive von blinden und sehbehinderten Menschen formulierter Anforderungskatalog an barrierefreie Geldautomaten fließen in die Arbeit des Di-Ji-Projektes ein. Während des Workshops wurde auch deutlich, dass nicht nur die Barrierefreiheit der Automaten von großer Wichtigkeit ist, sondern auch die Information darüber, an welchen Standorten barrierefreie Selbstbedienungsautomaten zu finden sind. Ebenso wurde beim Workshop angeregt, dass Gerätehersteller, Softwareentwickler und Automatenbetreiber zeitnah gemeinsam das Ziel eines Universellen Designs verfolgen sollen. Aufgrund der langen Laufzeiten, die ein Automat im Einsatz ist - zwischen 10 und 15 Jahren - muss mit der Gestaltung von Automaten, die durch möglichst viele Menschen ohne Barrieren nutzbar sind, unmittelbar begonnen werden.
Meldestelle für digitale Barrieren: Melden Sie bestehende Barrieren!
Um die existierenden Barrieren im Bereich von Automaten aufzuzeigen, betreibt das Di-Ji-Projekt die Meldestelle für digitale Barrieren. Dort hat jeder die Möglichkeit, auftretende Schwierigkeiten bei der Nutzung von Automaten zu melden. Das Di-Ji-Projekt wird diese Anforderungen sammeln und versuchen, mit den Anbietern Lösungen zu finden.
Weiterführende Informationen zum Thema
- Projekt "Barrierefreie Automaten"
- Ein Projekt des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit (BKB). Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf den Anforderungen an Geldausgabeautomaten aus Sicht von blinden und sehbehinderten Menschen.
- Richtlinie zur blinden- und sehbehindertengerechte Gestaltung von Geldausgabeautomaten
- Vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband erarbeitete Richtlinie, die die Anforderungen an Geldautomaten von blinden und sehbehinderten Bankkunden zusammenfasst. Das Anforderungsprofil wird ständig fortgeschrieben.
- Meldestelle für Digitale Barrieren
- Die Meldestelle nimmt Informationen zu unzugänglichen Automaten entgegen und nimmt mit den Anbietern Kontakt auf. Gemeldet werden können Barrieren von Automaten und Infoterminals aller Art. Also zum Beispiel Probleme bei der Bedienung von Fahrkartenautomaten, Bankautomaten, Infoterminals bei Behörden und Stadtinformationssystemen.
- Barrierefreie Gestaltung von Infoterminals
- Eine Empfehlung, die die Anforderungen von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen berücksichtigt. Für alle Anforderungen wird der Bezug zum Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und zur Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV) herstellt.